Vergleich SLA oder MSLA

In der Welt des 3D-Drucks sind Stereolithografie (SLA) und Maskierte Stereolithografie (MSLA) zwei der fortschrittlichsten und präzisesten Drucktechnologien. Beide nutzen lichtempfindliches Kunstharz (Resin) und werden häufig in Bereichen eingesetzt, in denen höchste Genauigkeit und Detailgenauigkeit gefragt sind – etwa in der Medizintechnik, im Produktdesign und in der Zahnmedizin. Doch was sind die spezifischen Vor- und Nachteile dieser Technologien, und welche ist für bestimmte Anwendungsbereiche besser geeignet?

In diesem Artikel wird ein tiefergehender Vergleich der SLA- und MSLA-Technologien vorgenommen, um Ingenieuren, Designern und Technikinteressierten eine fundierte Entscheidungshilfe an die Hand zu geben. Die Formlabs Druckermodelle Form 4 und Form 3/3L dienen dabei als repräsentative Beispiele für MSLA und SLA und zeigen die Unterschiede und Stärken der Technologien im Praxisbezug.

Warum ein Vergleich zwischen SLA und MSLA?

Der Vergleich zwischen SLA und MSLA geht weit über die bloße Wahl eines Druckers hinaus. Er hilft zu verstehen, wie die Technologien auf technischer Ebene funktionieren und wie sie in verschiedenen Industrien und Anwendungsfeldern optimal eingesetzt werden können. Formlabs hat sich als führender Hersteller im Bereich der Kunstharzdrucker etabliert und bietet mit den Modellen Form 4 und Form 3/3L hochwertige Drucker, die auf die jeweiligen Technologien spezialisiert sind und damit exemplarisch für die Vor- und Nachteile stehen.

Beide Drucker sind besonders für professionelle Anwendungen ausgelegt und bieten verschiedene Vorteile hinsichtlich Druckgeschwindigkeit, Präzision und Materialoptionen. Die Entscheidung, ob ein SLA- oder ein MSLA-Drucker besser geeignet ist, hängt von spezifischen Anforderungen ab – etwa der benötigten Detailgenauigkeit, Druckgeschwindigkeit und dem geplanten Einsatzgebiet.

Überblick über SLA und MSLA Technologien

Die grundlegende Funktionsweise von SLA und MSLA ist zwar ähnlich – beide basieren auf der Aushärtung von lichtempfindlichem Kunstharz durch eine Lichtquelle –, jedoch gibt es wichtige Unterschiede in der Art der Lichtquelle und der Belichtungsmethode.

SLA-Druck (Stereolithografie)

SLA (Stereolithografie) verwendet einen UV-Laserstrahl, der das Kunstharz schichtweise aushärtet. Jede Schicht wird punktgenau und präzise ausgehärtet, wodurch eine außergewöhnliche Detailgenauigkeit erzielt wird. Dies macht SLA zur bevorzugten Technologie für Anwendungen, die besonders hohe Präzision erfordern. Modelle wie der Form 3 und Form 3L von Formlabs verwenden das Low Force Stereolithography (LFS) System, das zusätzlich eine flexible Harzfolie einsetzt, um die Haftungskräfte zu minimieren und eine gleichmäßige Aushärtung zu gewährleisten.

MSLA-Druck (Masked Stereolithografie)

Die MSLA-Technologie nutzt eine LCD-Maske und eine UV-LED-Matrix, die ganze Schichten gleichzeitig belichtet. Anstelle eines punktgenauen Lasers wird die Aushärtung durch Pixel auf dem LCD-Bildschirm gesteuert, was den Druckprozess erheblich beschleunigt. Der Form 4 von Formlabs ist ein herausragendes Beispiel für MSLA und nutzt das Low Force Display (LFD) System, das ein großes Bauvolumen ermöglicht und durch das gleichzeitige Belichten ganzer Schichten besonders für schnelle Prototypen und großvolumige Objekte geeignet ist.

Vorteile und Einsatzgebiete von SLA und MSLA

Die Entscheidung für SLA oder MSLA hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der gewünschten Geschwindigkeit, Präzision und Materialkompatibilität.

• SLA bietet dank des punktgenauen Lasers die höchste Detailgenauigkeit und eignet sich daher ideal für präzise Anwendungen in der Medizintechnik
• SLA bietet dank des punktgenauen Lasers die höchste Detailgenauigkeit und eignet sich daher ideal für präzise Anwendungen in der Medizintechnik, Zahnmedizin und im Prototyping, bei denen Detailtreue und Materialqualität entscheidend sind.
• MSLA hingegen ist durch die gleichzeitige Belichtung ganzer Schichten extrem schnell und bietet sich für Anwendungen an, bei denen Geschwindigkeit im Vordergrund steht, wie in der Produktion oder bei der Herstellung größerer Modelle im Industriedesign.

Technische Grundlagen und Funktionsweise von SLA und MSLA

Funktionsweise und Belichtungsmethode

Obwohl sowohl SLA- als auch MSLA-Drucktechnologien die Aushärtung von lichtempfindlichem Kunstharz durch UV-Licht nutzen, unterscheiden sie sich in der Art und Weise, wie das Licht eingesetzt wird, um das Material Schicht für Schicht auszuhärten.

SLA-Drucktechnik

Bei der SLA-Technologie (Stereolithografie) wird ein UV-Laserstrahl verwendet, um das Harz präzise und punktuell auszuhärten. Der Laser fährt die Schicht zeilenweise ab und härtet die Bereiche, die zur Bildung der Struktur notwendig sind. Diese punktgenaue Methode liefert eine exzellente Detailgenauigkeit und ist ideal für Anwendungen, die höchste Präzision erfordern.

Der Formlabs Form 3 und Form 3L SLA-Drucker verwendet die Low Force Stereolithography (LFS) Technologie. Das LFS-System minimiert die Haftungskräfte zwischen dem Harz und der Druckplattform, indem es eine flexible Harzfolie verwendet. Diese Technologie reduziert die Belastung auf das Druckteil, was zu geringeren Verformungen und höheren Erfolgsraten bei komplizierten Modellen führt.

Die bahnbrechenden SLA 3D-Drucker von Formlabs revolutionieren den Markt für 3D-Druck. Gegründet im Jahr 2011 auf dem MIT-Campus, hat sich Formlabs zu einem multinationalen Unternehmen entwickelt. Die Durchbrüche mit ihren SLA 3D-Druckern Form 1+ und Form 2 wurden durch Innovation, Zuverlässigkeit und hohe Laserauflösung erreicht. In der Fortsetzung ihrer Erfolgsgeschichte präsentiert Formlabs die Modelle Form 3 / Form 3B und Form 3L, die ein optimiertes Smart System, einen größeren Bauraum und viele weitere Verbesserungen bieten. Der Form 3 ist bei 3Dmensionals der beliebteste SLA Drucker.
Die neuesten Modelle Form 3 / Form 3B und Form 3L nutzen die innovative LFS Technologie (Low Force Stereolithography). Diese Weiterentwicklung des SLA Verfahrens bringt eine Vielzahl an Vorteilen mit sich.

MSLA-Drucktechnik

Die MSLA-Technologie (Masked Stereolithography) setzt anstelle eines Lasers eine LCD-Maske und eine UV-LED-Matrix ein. Der LCD-Bildschirm besteht aus vielen kleinen Pixeln, die jeweils UV-Licht durchlassen oder blockieren können. Dies ermöglicht das gleichzeitige Belichten einer ganzen Schicht. Da die gesamte Schicht in einem Schritt ausgehärtet wird, ist der Druckprozess bei MSLA wesentlich schneller als bei SLA, insbesondere bei großflächigen Modellen.

Der Formlabs Form 4 nutzt das innovative Low Force Display (LFD)-System, das auf einem flexiblen, aber stabilen Harztank basiert, um den Aufbau von Schicht zu Schicht gleichmäßig zu gestalten. Diese Methode reduziert ebenfalls die Haftungskräfte und sorgt für eine hohe Zuverlässigkeit und eine hervorragende Oberflächenqualität, selbst bei schnellen Druckzeiten.

Der Formlabs Form 4L ist ein präziser 3D-Drucker, der sich für medizinische Anwendungen wie Implantate und chirurgische Modelle eignet.

Unterschiede in der Lichtquelle und Belichtung

Die Hauptunterschiede zwischen SLA und MSLA liegen in der Art der Lichtquelle und der Belichtungsmethode. Während SLA einen Laserstrahl für die punktgenaue Aushärtung nutzt, belichtet MSLA durch die Kombination von LCD-Maske und LED-Matrix ganze Schichten gleichzeitig. Dies führt zu signifikanten Unterschieden bei Auflösung, Geschwindigkeit und Druckvolumen:

• Auflösung und Detailgenauigkeit: SLA kann eine höhere Detailgenauigkeit erreichen, da die Lasergröße kleiner und präziser ist. MSLA-Drucker sind in der Auflösung durch die Pixelgröße des LCD-Bildschirms begrenzt, was zu leichten Stufenbildung an den Kanten führen kann.
• Druckgeschwindigkeit: Da MSLA-Drucker alle Punkte einer Schicht gleichzeitig belichten, ist diese Technologie schneller, besonders bei größeren Modellen.
• Druckvolumen: Die gleichmäßige Belichtung bei MSLA ermöglicht größere Bauvolumen und flache, großflächige Ausrichtungen. Der Form 4 bietet ein Bauvolumen von 200 x 125 x 210 mm, während der Form 3L ein Bauvolumen von 335 x 200 x 300 mm hat, wodurch SLA und MSLA flexible Optionen für unterschiedliche Projektgrößen bieten.

Formlabs Form 4 vs. Form 3/3L – Detaillierter Vergleich der SLA- und MSLA-Drucker

Produktvergleich: Form 4 (MSLA) und Form 3/3L (SLA)

Die Auswahl zwischen dem Formlabs Form 4 und dem Form 3/3L hängt von den spezifischen Anforderungen des Projekts ab, da diese Modelle unterschiedliche Technologien und Eigenschaften bieten. Beide Modelle sind für den professionellen Einsatz konzipiert, aber sie setzen unterschiedliche Akzente hinsichtlich Druckgeschwindigkeit, Detailgenauigkeit und Materialvielfalt.

Technische Spezifikationen des Formlabs Form 4 (MSLA)

Der Formlabs Form 4 repräsentiert die MSLA-Technologie und ist besonders für schnelle Prototypen und großvolumige Modelle geeignet. Durch das Low Force Display (LFD)-System, das eine gleichmäßige Belichtung ganzer Schichten ermöglicht, bietet der Form 4 einige bemerkenswerte Vorteile:

• Druckgeschwindigkeit: Dank der simultanen Aushärtung ganzer Schichten durch das LCD-Display sind Drucke bis zu 4x schneller als bei herkömmlichen SLA-Druckern.
• Bauvolumen: Mit einem Bauvolumen von 200 x 125 x 210 mm können auch größere Modelle problemlos gedruckt werden.
• XY-Auflösung: Der Form 4 hat eine Auflösung von 50 Mikrometern, was feine Details ermöglicht, obwohl die Pixelgröße des LCDs zu leichten Stufen an den Kanten führen kann.
• Materialkompatibilität: Der Form 4 unterstützt über 15 verschiedene Harze, darunter medizinische und dentale Materialien, und eignet sich für eine breite Palette an Anwendungen in der Medizintechnik und im Produktdesign.

Formlabs Form 4L ermöglicht exakte medizinische Anwendungen.

Technische Spezifikationen des Formlabs Form 3 und Form 3L (SLA)

Die Formlabs Modelle Form 3 und Form 3L nutzen die SLA-Technologie und bieten eine herausragende Detailgenauigkeit. Durch das Low Force Stereolithography (LFS) System, das die Ablösekraft zwischen dem Harz und der Plattform minimiert, erzielen diese Modelle eine gleichbleibend hohe Druckqualität:

• Druckgeschwindigkeit: Die Druckgeschwindigkeit bei SLA-Druckern hängt von der Komplexität des Modells ab, da der Laser jeden Punkt einzeln belichtet. Dennoch bietet das LFS-System eine optimierte Schichthärtung und kann effizient hohe Detailgenauigkeit erreichen.
• Bauvolumen: Der Form 3 bietet ein Bauvolumen von 145 x 145 x 185 mm, während der Form 3L mit 335 x 200 x 300 mm ein besonders großes Bauvolumen für industrielle Anwendungen bietet.
• XY-Auflösung: Die XY-Auflösung wird durch den Laserdurchmesser bestimmt und liegt bei 85 Mikrometern. Da kein Raster durch Pixel entsteht, können feinste Details und weiche Kanten erzielt werden.
• Materialvielfalt: Die SLA-Drucker der Formlabs-Serie bieten Kompatibilität mit einer Vielzahl an Materialien, einschließlich biokompatibler und hitzebeständiger Harze, und eignen sich damit für Anwendungen in der Zahnmedizin, im Engineering und in der Produktentwicklung.

Wichtige Unterschiede in der Praxis mit SLA und MSLA

In der Praxis zeigt sich, dass der Form 4 durch seine schnelle Druckgeschwindigkeit besonders für Anwendungen geeignet ist, bei denen Zeit eine entscheidende Rolle spielt. Für Prototypen oder Modelle mit großen, flachen Flächen kann die MSLA-Technologie deutliche Zeitvorteile bieten.

Hingegen ist der Form 3/3L die bessere Wahl für hochpräzise Anwendungen, die eine exzellente Oberflächenqualität und feinste Details erfordern. SLA ist in Bereichen wie der Zahnmedizin und Medizintechnik oft die bevorzugte Wahl, da der punktgenaue Laser für extrem hohe Präzision sorgt und die Details keine sichtbaren Rasterkanten aufweisen.

Materialvielfalt und Einsatzgebiete der Formlabs Modelle Form 4 und Form 3/3L

Materialvielfalt: Flexibilität für unterschiedliche Anforderungen

Die Auswahl an Materialien ist ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung für einen 3D-Drucker. Sowohl der Formlabs Form 4 (MSLA) als auch die Formlabs Modelle Form 3 und Form 3L (SLA) bieten Kompatibilität mit einer breiten Palette von Kunstharzen, die speziell für unterschiedliche Anwendungen entwickelt wurden.

Formlabs bietet über 20 verschiedene Harztypen an, die alle strengen Qualitätsstandards erfüllen und optimal auf die jeweiligen Drucker abgestimmt sind. Diese Materialien bieten verschiedene Eigenschaften wie Biokompatibilität, Wärmebeständigkeit und Flexibilität und eignen sich daher für unterschiedlichste Branchenanforderungen.

Materialoptionen für den Formlabs Form 4 (MSLA)

Der Formlabs Form 4 ist für schnelle Drucke und großvolumige Objekte konzipiert und kann mit einer Vielzahl von Kunstharzen arbeiten, darunter:

• Draft Resin: Ein Harz, das speziell für schnelle Drucke entwickelt wurde. Ideal für Prototypen, die weniger auf Detailgenauigkeit angewiesen sind.
• Clear Resin: Dieses transparente Harz eignet sich für Anwendungen, bei denen Lichtdurchlässigkeit wichtig ist, wie zum Beispiel in der Optik oder im Design.
• Rigid Resin: Mit Glas verstärkt, ist es ideal für Anwendungen, die hohe Steifigkeit und Temperaturbeständigkeit erfordern.
• Dental Model Resin: Für den zahnmedizinischen Bereich entwickelt, eignet sich dieses Harz für die Erstellung präziser Dentalmodelle.

Durch die schnelle Aushärtung und die Flexibilität der MSLA-Technologie eignet sich der Form 4 besonders für den Einsatz in Bereichen wie dem Prototyping und der Produktentwicklung.

Materialoptionen für die Formlabs Modelle Form 3 und Form 3L (SLA)

Die Formlabs Modelle Form 3 und Form 3L, die die SLA-Technologie nutzen, sind mit einer noch breiteren Materialauswahl kompatibel, die präzise, detailgenaue Drucke ermöglicht. Zu den beliebtesten Materialien gehören:

• High Temp Resin: Entwickelt für Anwendungen, die eine hohe Temperaturbeständigkeit erfordern, ideal für den Einsatz in der Automobil- und Luftfahrtindustrie.
• Biokompatibles Dental SG Resin: Ein medizinisch zugelassenes Harz für die Erstellung chirurgischer Führungen und anderer dentaler Hilfsmittel.
• Elastic Resin: Ein sehr flexibles Harz, das für Prototypen elastischer Bauteile wie Dichtungen und Griffe geeignet ist.
• Castable Wax Resin: Für den Einsatz im Schmuckdesign und bei der Erstellung von Gussformen entwickelt. Es verbrennt ohne Rückstände und ist ideal für den Feinguss.

Die SLA-Technologie der Form 3/3L-Drucker liefert detailgenaue und präzise Ergebnisse und ist damit die bevorzugte Wahl für Branchen wie Medizintechnik, Zahnmedizin und Schmuckherstellung, wo eine hohe Auflösung und Oberflächenqualität gefragt sind.

Spezifische Einsatzgebiete für den Formlabs Form 4 und Formlabs Form 3/3L

Die Entscheidung, welcher Drucker am besten geeignet ist, hängt stark vom spezifischen Einsatzgebiet ab. Hier sind einige empfohlene Anwendungen für den Formlabs Form 4 (MSLA) und die Formlabs Form 3/3L (SLA):

Einsatzgebiete des Formlabs Form 4 (MSLA)

• Prototypenbau und Rapid Prototyping: Dank seiner schnellen Druckgeschwindigkeit eignet sich der Form 4 ideal für die schnelle Erstellung von Konzeptmodellen und Designprototypen.
• Großvolumige Drucke: Der Form 4 ermöglicht das simultane Belichten großer Flächen, was ihn zur idealen Wahl für Anwendungen im Industriedesign und bei großformatigen Modellen macht.
• Zahnmedizin und Medizin: Schnelle und zuverlässige Drucke sind in der zahnmedizinischen Prothetik von entscheidender Bedeutung. Der Form 4 bietet hier Geschwindigkeit und Flexibilität mit speziell entwickelten Dentalharzen.

Einsatzgebiete der Formlabs Modelle Form 3 und Form 3L (SLA)

• Zahnmedizin und Medizin: Für präzise Dentalmodelle, chirurgische Führungen und Prothesen eignet sich der Form 3/3L ideal. Die Biokompatibilität einiger Harze ermöglicht den direkten Einsatz der Drucke in medizinischen Anwendungen.
• Schmuckdesign und Feinguss: Dank des Castable Wax Resins, das rückstandsfrei verbrennt, ist der Form 3L ideal für die Schmuckherstellung und den Guss.
• Industrielle Fertigung: High Temp Resin und Tough Resin sind perfekt für funktionale Prototypen und Teile geeignet, die hohen Belastungen und Temperaturen standhalten müssen.

Tipps und Tricks zur optimalen Nutzung und Wartung der Formlabs Modelle Form 4 und Form 3/3L

Optimierung des Druckprozesses für höchste Qualität

Eine optimale Druckqualität und Effizienz beim Einsatz der Formlabs Drucker erfordert nicht nur das richtige Material, sondern auch einige Feinjustierungen und Vorbereitungen. Hier sind einige bewährte Tipps, um die Druckergebnisse zu verbessern und Fehler zu minimieren:

1. Sorgfältige Auswahl des Harzes

Wähle das Harz passend zum Anwendungsbereich und den mechanischen Anforderungen. Für komplexe Modelle mit hohem Detailgrad sind Materialien wie Rigid Resin oder High Temp Resin ideal, während Draft Resin für schnelle Prototypen geeignet ist. Beachte die empfohlenen Parameter für jedes Harz, da sie die Druckqualität entscheidend beeinflussen.

2. Kalibrierung und Justierung der Druckplattform

Die richtige Kalibrierung der Druckplattform ist entscheidend, um gleichmäßige Drucke zu erzielen. Der Form 3/3L und Form 4 bieten eine automatische Nivellierung, die sicherstellt, dass die Druckplattform präzise ausgerichtet ist. Überprüfe regelmäßig die Kalibrierung und nutze bei Bedarf die Nivellierschrauben, um eine fehlerfreie Haftung der ersten Schicht sicherzustellen.

3. Temperaturkontrolle

Einige Kunstharze reagieren empfindlich auf Temperaturschwankungen. Die Formlabs Drucker verfügen über integrierte Heizsysteme, die das Harz auf die optimale Verarbeitungstemperatur bringen. Drucke bevorzugt in einer Umgebungstemperatur von 18 bis 28 Grad Celsius und vermeide direkte Sonneneinstrahlung auf den Drucker.

Wartung und Pflege für eine lange Lebensdauer

Regelmäßige Wartung ist essenziell, um die Lebensdauer des Druckers zu maximieren und stets hohe Druckqualität zu gewährleisten. Hier sind einige Schritte zur effektiven Wartung des Formlabs Form 4 und Form 3/3L:

1. Reinigung des Harztanks

Nach jeder Drucksitzung ist es ratsam, den Harztank zu inspizieren und eventuell überschüssiges oder verunreinigtes Harz zu entfernen. Der Formlabs Harztank ist mit einem flexiblen Boden ausgestattet, um Ablösekraft zu reduzieren, sollte jedoch regelmäßig gereinigt werden, um Ablagerungen und Staubpartikel zu vermeiden.

2. Kontrolle der optischen Elemente

Für exakte Druckergebnisse ist eine klare Sicht auf das Druckbett erforderlich. Reinige die Linsen und Spiegel vorsichtig mit einem fusselfreien Tuch oder einem Mikrofasertuch. Achte darauf, keine Chemikalien zu verwenden, die die empfindlichen optischen Komponenten beschädigen könnten.

3. Regelmäßige Überprüfung der Bauteile

Untersuche den Drucker regelmäßig auf lockere Schrauben und überprüfe die mechanischen Teile, insbesondere bei hoher Druckauslastung. Bei den Formlabs Geräten gibt es hierfür eine praktische Wartungsschublade, die benötigtes Werkzeug bereitstellt. Halte dich an die empfohlenen Wartungsintervalle, die Formlabs in den Benutzerhandbüchern beschreibt, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.

Nachbearbeitung: So holst du das Beste aus deinem Druck heraus

Die Nachbearbeitung ist ein entscheidender Schritt, um das Druckergebnis zu verfeinern und die Stabilität sowie das Aussehen des gedruckten Teils zu optimieren:

1. Reinigung in Isopropylalkohol (IPA)

Um überschüssiges Harz zu entfernen, tauche das Druckteil für einige Minuten in Isopropylalkohol (IPA). Nutze dafür einen gut belüfteten Raum und achte darauf, das Teil gründlich zu spülen. Viele Anwender nutzen hierzu den Form Wash, der speziell für die Reinigung von SLA- und MSLA-Drucken entwickelt wurde.

2. Aushärtung im Form Cure

Die abschließende Aushärtung erhöht die Festigkeit und Beständigkeit des Druckteils. Die Verwendung des Form Cure ist hierbei besonders effizient, da er auf die optimale Wellenlänge der Formlabs Harze abgestimmt ist und automatisch den richtigen Härtungsgrad einstellt. Dies sorgt dafür, dass das Material seine optimalen Eigenschaften erhält.

3. Glätten und Nachbearbeitung

Um die Oberfläche zu glätten oder gewünschte Farben hinzuzufügen, kannst du spezielle Schleif- oder Lackiertechniken anwenden. Verwende feinkörniges Schleifpapier für glatte Oberflächen und spezielle Farben oder Beschichtungen, um das Druckteil an deine Designvorstellungen anzupassen.

Für welchen Anwender ist SLA oder MSLA besser geeignet?

SLA-Technologie: Präzision und Detailgenauigkeit

Die SLA-Technologie, wie sie in den Formlabs Modellen Form 3 und Form 3L genutzt wird, eignet sich ideal für Anwender, die höchste Präzision und Detailgenauigkeit benötigen. Dank des punktgenauen UV-Lasers erzielt SLA eine außergewöhnliche Oberflächenqualität und feine Details. Diese Technologie ist daher perfekt für:

• Medizinische und zahnmedizinische Fachleute: Für präzise Dentalmodelle, chirurgische Führungen und biokompatible medizinische Teile.
• Designer und Ingenieure: Bei der Erstellung von Prototypen, die komplexe Details erfordern, oder bei Funktionsteilen, die getestet werden sollen.
• Schmuckhersteller: SLA ermöglicht den Druck hochauflösender Modelle, die dann als Gussvorlagen für Feingussanwendungen dienen können.

MSLA-Technologie: Geschwindigkeit und Großvolumen

Die MSLA-Technologie, wie sie im Formlabs Form 4 integriert ist, ist ideal für Anwender, die eine schnelle Durchlaufzeit und größere Bauvolumen benötigen. Dank der gleichzeitigen Belichtung ganzer Schichten ist MSLA besonders effizient bei größeren Modellen und weniger detailkritischen Designs. Diese Technologie ist daher optimal für:

• Produktentwickler und Rapid-Prototyping-Teams: Für schnelle Entwurfs- und Konzeptmodelle, bei denen eine hohe Produktionsgeschwindigkeit entscheidend ist.
• Industriedesigner: Bei größeren Modellen oder Prototypen, die oft in kurzen Zyklen gedruckt und angepasst werden müssen.
• Zahnmedizinische Anwendungen: Für schnelle Dentalmodelle und Prothesen, die in hoher Geschwindigkeit und guter Qualität erstellt werden sollen.