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Allgemein

Polypropylen (PP) im 3D-Druck mit HP Jet Fusion

By 17. Februar 2025Februar 20th, 2025No Comments
PP Vergleich gedruckt und chemisch geglättet

Polypropylen (PP) im 3D-Druck mit HP Jet Fusion: Vor- und Nachteile im Detail

Warum Polypropylen (PP) für den 3D-Druck die industrielle Fertigung revolutioniert

Polypropylen (PP) ist einer der am weitesten verbreiteten Kunststoffe weltweit. Es wird seit Jahrzehnten in der Automobilindustrie, Medizintechnik, Verpackungs- und Filtertechnik eingesetzt. Doch erst mit der HP Multi Jet Fusion (MJF) Technologie wurde es möglich, PP auch im industriellen 3D-Druck effizient zu verarbeiten.

Diese neue Entwicklung eröffnet völlig neue Möglichkeiten: Leichte, chemikalienbeständige, wasser- und luftdichte Bauteile können additiv gefertigt werden – mit einer Pulverwiederverwendbarkeit von bis zu 100 %, was die Produktionskosten erheblich reduziert.

Aber was sind die echten Vorteile? Wo liegen die technischen Herausforderungen? Und wie können Unternehmen durch Post-Processing-Techniken wie chemisches Glätten oder Färben die Eigenschaften von 3D-gedrucktem PP verbessern?

Warum Polypropylen (PP) im 3D-Druck so spannend ist

Die entscheidenden Vorteile von Polypropylen (PP) im 3D-Druck mit HP Jet Fusion

Der industrielle 3D-Druck mit HP Multi Jet Fusion und PP bietet zahlreiche Vorteile, die herkömmliche Fertigungstechniken wie Spritzguss oder CNC-Bearbeitung in vielen Fällen übertreffen.

✔ Hohe chemische Beständigkeit für aggressive Umgebungen

Polypropylen (PP) ist beständig gegen eine Vielzahl von Chemikalien, darunter Alkohole, Öle, Fette, Säuren und Laugen. Dies macht es ideal für Bauteile in der Chemie- und Prozessindustrie, wo aggressive Medien zum Einsatz kommen.

Im Vergleich zu PA12 oder anderen Polyamiden zeigt PP keine signifikante Materialdegradation über die Zeit und eignet sich daher auch für den Langzeiteinsatz unter extremen Bedingungen.

✔ Leicht und gleichzeitig mechanisch widerstandsfähig

PP ist etwa 13 % leichter als PA12, was in Branchen wie der Luft- und Raumfahrt sowie der Automobilindustrie erhebliche Gewichtseinsparungen ermöglicht.

Die Kombination aus niedriger Dichte (0,89 g/cm³), hoher Schlagzähigkeit und Elastizität sorgt dafür, dass Bauteile aus PP stoß- und vibrationsfest sind, ohne ihre Form zu verlieren.

✔ Wasserdichtigkeit & Luftdichtheit bereits ab 1 mm Wandstärke

Eines der größten Alleinstellungsmerkmale von PP im 3D-Druck ist seine natürliche Hydrophobie. Im Gegensatz zu PA12, das Feuchtigkeit absorbiert, bleibt PP auch in feuchten Umgebungen absolut formstabil.

Dank der HP Multi Jet Fusion Drucktechnologie sind PP-Bauteile bereits ab 1 mm Wandstärke luft- und wasserdicht, ohne zusätzliche Nachbearbeitung.

✔ Hervorragende Verschweißbarkeit für komplexe Strukturen

Anders als Polyamide lässt sich PP sehr gut mit Ultraschall- oder Vibrationsschweißverfahren verbinden. Das bedeutet, dass große, komplexe Bauteile aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt werden können, ohne dass die mechanische Festigkeit leidet.

Die Herausforderungen beim 3D-Druck mit Polypropylen (PP)

Trotz der vielen Vorteile bringt der 3D-Druck mit PP auch einige Herausforderungen mit sich, die Unternehmen vor der Einführung berücksichtigen sollten.

Höhere thermische Schrumpfung & mögliche Verformungen

PP hat eine höhere Wärmeausdehnung als PA12 oder PA11, was dazu führt, dass lange oder flache Bauteile beim Abkühlen verziehen können.

Lösung:

  • Optimierte Designstrategie: Bauteile sollten mit einer bestimmten Mindestwandstärke und Verstrebungen konstruiert werden.
  • Gezielte Abkühlkontrolle: In HP Jet Fusion 3D-Druckern wird empfohlen, Bauteile in der Mitte des Bauraums zu platzieren und große Flächen zu vermeiden.

Größere Fertigungstoleranzen als PA12

Die Maßgenauigkeit von PP liegt bei etwa 0,35 bis 0,8 mm, was für einige Hochpräzisionsanwendungen kritisch sein kann.

Lösung:

  • Kritische Bauteilbereiche sollten nachbearbeitet werden.
  • Chemisches Glätten kann helfen, die Maßtoleranzen zu verbessern.

Längere Abkühlzeiten nach dem Druck

Nach dem eigentlichen Druckprozess benötigt PP bis zu 60 Stunden für eine natürliche Abkühlung, um Spannungen und Verformungen zu minimieren.

Lösung:

  • Nutzung mehrerer Natural Cooling Units, um einen kontinuierlichen Produktionsablauf sicherzustellen.

Optimale Post-Processing-Techniken für 3D-gedrucktes Polypropylen (PP)

Chemisches Glätten (VaporFuse Surfacing) für eine spritzgussähnliche Oberfläche

Durch chemisches Glätten mit der PowerFuse S von DyeMension werden PP-Bauteile auf eine spritzgussähnliche Oberfläche veredelt.

Vorteile:

Reduktion der Oberflächenrauigkeit um bis zu 80 %

Bessere Bruchdehnung & verbesserte Schlagzähigkeit

Flüssigkeits- & gasdichte Bauteile ohne zusätzliche Beschichtung

Vergleich PP Rohteil und chemisch geglättet

Färben & Beschichten für ästhetische & funktionale Anwendungen

Nach dem chemischen Glätten lassen sich PP-Bauteile einfärben. Dabei entsteht eine gleichmäßige, tiefschwarze Oberfläche, die besonders für Sichtbauteile oder Designkomponenten relevant ist.

Wie nachhaltig ist HP 3D High Reusability PP enabled by Forward AM?

HP 3D High Reusability PP enabled by Forward AM ist eine der nachhaltigsten Materiallösungen im industriellen 3D-Druck. Dank einer Pulverwiederverwendbarkeit von bis zu 100 % reduziert es Materialabfall auf ein Minimum und senkt gleichzeitig die Produktionskosten. Im Gegensatz zu anderen 3D-Druckmaterialien, die eine regelmäßige Frischpulver-Zugabe erfordern, kann HP PP kontinuierlich wiederverwendet werden, ohne dass die mechanischen Eigenschaften der Bauteile darunter leiden. Dies macht es zu einer umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Alternative für Unternehmen, die auf nachhaltige Additive Fertigung setzen.

Zusätzlich ist HP 3D High Reusability PP vollständig recycelbar. Nach der Nutzung können Bauteile aus diesem Material wieder in den Materialkreislauf integriert werden, was die Umweltbelastung weiter reduziert. Die Kombination aus hoher Chemikalienbeständigkeit und mechanischer Langlebigkeit sorgt dafür, dass Bauteile aus HP PP eine lange Lebensdauer haben, was den Bedarf an Neuproduktion minimiert und zur Ressourcenschonung beiträgt. Dies ist besonders vorteilhaft für Anwendungen in der Automobilindustrie, Medizintechnik und industriellen Produktion, wo Bauteile extremen Bedingungen standhalten müssen.

Ein weiterer Nachhaltigkeitsaspekt ist die Lebenszyklusanalyse (LCA), die HP in Zusammenarbeit mit Forward AM durchgeführt hat, um die Umweltauswirkungen des Materials zu bewerten und zu minimieren. Diese Analyse berücksichtigt den gesamten Produktlebenszyklus – von der Materialherstellung über die Verarbeitung im HP Jet Fusion 5200 System bis hin zur Nutzung und dem Recycling. Dank dieser umfassenden Bewertung können Unternehmen, die HP PP verwenden, ihren eigenen CO₂-Fußabdruck verringern und gleichzeitig hochwertige, langlebige und funktionale Bauteile produzieren.

Lohnt sich der 3D-Druck mit Polypropylen (PP)?

Die HP Multi Jet Fusion Technologie für PP bietet Unternehmen eine nachhaltige, kosteneffiziente Möglichkeit, hochwertige, chemikalienbeständige und wasserdichte Bauteile in Serie zu fertigen.

Durch eine durchdachte Designstrategie, optimierte Nachbearbeitung und Produktionsplanung lassen sich die Herausforderungen meistern.

druckerfachmann.de ist Ihr Fachhändler für HP Multi Jet Fusion 3D-Drucklösungen mit Polypropylen (PP) – und wir zeigen Ihnen, wie Sie dieses Material optimal für Ihre Produktion nutzen.