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Wie viel kostet ein 3D-Drucker? Der ultimative Leitfaden für 2024

Von 19. Juli 2024August 15th, 2024Keine Kommentare
Wie viel kostet ein 3D-Drucker

Ideen als Gedanken im Kopf sind unbegrenzt. Aber wie realisiert man sie am besten? Wenn man selbst nicht die Mittel zur Verfügung hat, um ein Modell seiner Idee anzufertigen, dann musste man in der Vergangenheit jemand Externes suchen und finden, der das übernehmen kann. Es ist jedoch nicht immer gesagt, dass ein Außenstehender die Idee auch genau versteht und richtig umsetzen kann.

Die Realisation eines Prototypen durch jemand Externes dauert dann vielleicht mehrere Wochen und falls es einen Korrekturlauf gibt, noch etwas länger. In dieser Zeit hätte die Idee bereits als Modell vorliegen können, seinen Zweck erfüllen und, eventuell in Produktion und in den Verkauf gebracht, Umsatz generieren können.

Eine perfekte Lösung für diese Art von Problematik kann ein 3D-Drucker sein. Unter Verwendung des richtigen und passenden Druckermodells, Software-Programms, Materials und Farbton kann fast jede Idee Schicht für Schicht als greifbares Modell direkt vor Ort und in kurzer Zeit ausgedruckt werden.

Klingt erst einmal gut! Aber wie viel kostet so ein 3D-Drucker? Lohnt es, sich einen als Privatperson anzuschaffen oder erst als Unternehmen zum Zweck einer Massenproduktion von Modellen? Wie wählt man das richtige Druckermodell aus und was für Faktoren sollte man dafür vorher für sich abgeklärt haben? Wie viel Kosten und Zeit können gespart werden, um eine Anschaffung rentabel zu machen und was für Preisunterschiede gibt es unter den 3D-Druckern? Kurzum: Wie trifft man die beste Kaufentscheidung für einen 3D-Drucker? All das werden wir im Folgenden klären.

 

Lohnt sich die Anschaffung eines 3D-Druckers?

Ob für den Hobbybereich oder die industrielle Produktion, mittlerweile gibt es für fast jeden Anspruch und jede Preisklasse den passenden 3D-Drucker. Angefangen von ca. 200€ geht es rauf bis zu 100.000€ und mehr, je nachdem, was für einen Drucker man benötigt und was für Einsatz er zeigen soll.

Tausende von Euro für einen 3D-Drucker auszugeben, klingt erstmal viel. Jedoch wenn es um eine professionelle Produktion und Gewinnerzielung geht oder zur Unterstützung wichtiger medizinischer Zwecke, die sich auf das Wohlergehen des Patienten auswirken oder um wichtige Einzel- oder Ersatzteile, die für das Funktionieren ganzer Maschinen verantwortlich sind und hochgradig genau abgemessen und stabil sein sollen, dann muss das Ergebnis stimmen. Je hochpreisiger der Drucker, desto professioneller das Ergebnis, was dann wiederum gewinnbringend ist und zum Ausgleich der Investitionskosten führt.

Um jegliche  Anschaffungskosten vorerst gänzlich auszuschließen, kann die Methode des Outsourcing genutzt werden. Ob eine kleine oder große Produktion: Jemand der bereits den 3D-Drucker für das gewünschte Druckergebnis zur Hand hat, kann den Vorgang übernehmen unter Berücksichtigung einiger Faktoren:

Zeitfaktor: Die Lieferung zurück an den Auftraggeber kann mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Kontrollfaktor: Fehlproduktionen könnten, vor allen Dingen wenn zu spät bemerkt,  eine ganze Charge unbrauchbar machen und hohe Kosten verursachen.

Preisfaktor: Es fällt natürlich ein Aufpreis pro Stück an, der bei der Eigenproduktion wegfallen würde.

Je nach Dauer des Auftrags, der Stückmenge und Herstellungspreises, sollte genau kalkuliert werden bis zu welchem Punkt sich das Outsourcing lohnt und ab wann man alternativ bei einer Selbstanschaffung an den Punkt kommt, wo der gemachte Umsatz sich den Anschaffungskosten angleicht und von dort an für einen Gewinn sorgen kann. Über den sogenannten Return on Investment (ROI) sprechen wir im Anschluss genauer.

Entscheidet man sich also dafür ein eigenes 3D-Druckermodell anzuschaffen, sollte man auf folgende Faktoren acht geben und diese genau abwägen, recherchieren und kalkulieren, um gut vorbereitet, für jetzt und die Zukunft, ein großes oder kleines Investment zu tätigen, so dass die gedachten Ergebnisse als vollständig zufriedenstellend realisierbar werden, egal ob im Hobby- oder professionellen Bereich.

 

Einflussfaktoren auf Preis und Qualität eines 3D-Druckers

Form-4-Printer

Je nachdem für welches 3D-Druckermodell man sich entscheidet, welchen Hersteller und welches Druckverfahren, also Stereolithographie (SLA), selektives Laserintering (SLS), Fused Deposition Modeling (FDM) oder Luminated Object Manufacturing (LOM), wirkt sich das auf die Anschaffungskosten aus. Aber auch die Materialauswahl, Höhe der Materialkosten, der Arbeitsaufwand, Präzision, Zuverlässigkeit, Wartung und Benutzerfreundlichkeit werden von der Wahl des Druckermodells stark beeinflusst. Man sollte sich vor Anschaffung über diese Punkt klar werden, die hier noch etwas detaillierter erläutert werden:

Präzision:

Die Qualität eines 3D-Druckers, das Druckverfahren und die Materialien sind einige Punkte, die entscheidend für die Genauigkeit des Druckergebnisses sind. Es ist abzuwägen, ob das Druckergebnis nur für den Hobbybereich dienen soll, zur groben Ansicht oder zum Verkauf angeboten wird, eine Serienproduktion ausmacht, ein wichtiges Ersatzteil oder auch medizinische Komponente darstellt, wo der Aspekt der Präzision eine große Rolle spielt.

Benutzerfreundlichkeit:

Angefangen, ob man den Drucker teilweise noch zusammenbauen oder bei Problemen  aufwändig selbst zerlegen muss, bis hin zur Software, die einfach und überschaubar sein kann oder eine professionelle Schulung benötigt -auch hier ist es gut zu wissen, was man möchte. Für den professionellen und industriellen Gebrauch können am besten große und leistungsfähige 3D-Drucker angeschafft werden, die, einmal professionell erklärt, dann von jedem Mitarbeiter bedient werden können. Ist man der einzige Benutzer oder verwendet man den Drucker nur gelegentlich, sollte die Software und das Programm so einfach selbsterklärend und überschaubar sein wie nur möglich.

Wartung:

Braucht der 3D-Drucker regelmäßige Updates? Wie einfach ist die Reinigung und gibt es Wartungskosten durch Teile, die man selber nachrüsten kann oder muss dafür jedes mal ein Fachmann gerufen werden? All das sind Punkte, über die man sich vorher informieren kann und einkalkulieren sollte. Kosten- und Zeitaufwand sollten im besten Falle nicht den Wert des Druckergebnisses übersteigen.

Produktionsmenge:

Will man den 3D-Drucker für eine professionelle Produktion, und das speziell im täglichen Rahmen nutzen, dann sollte man vorher abklären, wie hoch die Stückzahl pro Tag sein kann. Zeitliche Faktoren, die über die mögliche Stückzahl pro Tag bestimmen, sind grafischer Modellentwurf, Vorbereitung des Druckers, Einrichtung der Materialien, Druckvorgang, Nachbereitung, Abkühlzeit und eventuell Säuberung zwischen den Druckvorgängen. Welcher der Schritte muss berücksichtigt werden und wie lange dauert jeder einzelne, je nach Druckermodell? Sind diese Faktoren klar, dann kann man die Produktionszeit gut kalkulieren und als mehr oder eben weniger profitabel einstufen, so dass man das Investment in einen Drucker eventuell verringern oder erhöhen möchte.

Zuverlässigkeit:

Natürlich sollte jeder 3D-Drucker, ob kostspielig oder nicht, zuverlässig drucken und wie geplant gute Ergebnisse liefern. Je wichtiger, aufwändiger und dringlicher das Produktionsergebnis und die Produktionszeit für den Gewinn, die Kundenbeziehung oder die Wettbewerbsfähigkeit sind, desto mehr jedoch sollte man Faktoren ausschließen, die zu einem Ausfall bei einer professionellen Produktion führen können. Auf lange Sicht macht es Sinn ein Modell zu wählen, was vielleicht höhere Anschaffungskosten mit sich bringt, aber erwiesenermaßen freier von Risiken läuft.

Materialauswahl:

Man sollte sich vorab fragen, welche Materialien für die Produktion benötigt werden, jetzt und auch zukünftig. Ob es ein Material ist oder mehrere und auch die Farbauswahl spielt eine Rolle, denn nicht jeder 3D-Drucker kann mit einer großen, breiten Auswahl dienen. Bei den Materialien selber gibt es ganz unterschiedliche Preise und so ist abzuklären, welches davon sich am besten für die gewünschte Menge und Produktionsergebnis eignet.

Maße von Drucker und Räumlichkeiten

Es ist ratsam vorher auszumessen, wie groß der Drucker sein muss, um das Wunschmodell in voller Größe ausdrucken zu können. Ebenso wichtig ist zu wissen, wie viel Stellplatz man braucht und was für räumliche Konditionen das 3D-Druckermodell benötigt. Bei einigen 3D-Druckern muss man auf genügend Lüftung achten, das heißt, sie brauchen große und offene Räumlichkeiten. Auch die Stabilität des Untergrunds ist wichtig, denn wo der eine 3D-Drucker auf dem Schreibtisch stehen kann, braucht ein anderes Modell eine wesentlich stabilere Stellfläche. Je nachdem welche Materialien benutzt werden, braucht es eine angepasste Reinigung und das kann teilweise einfach in Büroräumen stattfinden oder nur in separaten und gut belüftbaren Räumlichkeiten.

Zusatzkosten bei 3D-Druckern

Nicht zu vergessen: Mit den einmaligen Anschaffungskosten ist es noch nicht gänzlich getan. Einzukalkulieren, als Dauerkostenverursacher, sind Stromverbrauch, Updates und eventuelle Zusatzteile, sowie die Kosten des jeweilig verwendeten Materials. Je nach Druckermodell stehen einem unterschiedliche Materialien wie zum Beispiel Metalle, Harze oder Papier zur Auswahl, die je nachdem was und wie beständig oder wie ökologisch das Druckmodell sein soll, ihren Kosteneinsatz haben. Ein Testmodell zur bloßen Ansicht, kann mit weniger Materialkosten und Aufwand auskommen, als ein Verkaufsmodell oder Ersatzteil, was am besten ewig halten soll.

Materialkosten bei einem 3D-Drucker

Eine der günstigsten Materialien sind zum Beispiel Kunststoffe, noch vor elastischen Kunststoffen und Metallen, wobei letzteres abhängig ist von der Metallart. Auch mit Keramik oder Ton, Harzen, Gips und sogar Essen kann jetzt schon gedruckt werden und falls gewünscht auch mit biologisch abbaubaren Materialien. Auch hier ist abzuklären, wie das Druckergebnis aussehen soll, wie es sich anfühlen darf und für welchen Zweck es dient. Danach kann das passende Material und der passende Materialpreis ausgewählt werden, so dass ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis erzielt wird

Preis-Leistungs-Vergleich verschiedener 3D-Druckermodelle

Form-4-Printe1Wer zuerst noch nicht viel in einen 3D-Drucker investieren und erstmal testen möchte oder gleich weiß, dass für das gewünschte Ergebnis oder die Häufigkeit der Anwendung kein großes Investment gemacht werden soll, der kann mit einem Ender-3 V3 KE von Creality starten. Einfache Bedienbarkeit und übersichtliche Menüführung sind inbegriffen und machen den Start mit ca. 200€ in die 3D-Druckerwelt möglich.

Im Gehäuse des Creality K1 hingegen lässt sich eine Vielzahl an Materialien drucken und auch der Aufbau des Druckers benötigt kaum Zeit. Mit einem Preis von um die 500€ ist er für viele erschwinglich und lohnt sich ebenfalls, wenn er im Hobbybedarf genutzt wird.

Auch der Bambu Lab P1S Combo der 3D-Drucker ist mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis ausgestattet. Geeignet für Einsteiger ohne Vorkenntnisse und mit einem Preis von über knapp 1000€, ist er noch eines der erschwinglichen Modelle, dessen Investition sich je nach Einsatzfeld schnell auszahlen kann. Der Bambu Lab P1S Combo kann mehrfarbig drucken, braucht kein Basteltalent und bietet sehr gute Ergebnisse.

Als einen besonders genauen SLA-Drucker kann man den Formlabs Form 4 betiteln. Großes Druckvolumen in einem großen Druckbereich lässt Ideen noch mehr Freiraum und so können sogar lebensechte Modelle hergestellt und gleich verwendet werden. Der Preis liegt dabei um die 600€.

Für Serienproduktionen oder auch den medizinischen Bedarf, wo 3D-Drucker für die Herstellung von maßgeschneiderten Prothesen, Hörgeräten, Implantate und veranschauliche und lebensgroße Modellanfertigungen genutzt werden, kann man sich über die Optionen eines Formlab-Druckers informieren, wo die Preise ab 2200€ beginnen.

Ab wann sich eine Investition für einen 3D-Drucker auszahlt

Jeder hat somit die Wahl zwischen verschiedenen leistungsstarken und kostenintensiven Druckermodellen. Aber warum sollte man sich überhaupt für einen teuren 3D-Drucker entscheiden?

Natürlich spielt ein Faktor die Leidenschaft für das Ergebnis, das Erdachte in perfekte Realität umzusetzen und greifbar zu machen, aber natürlich gibt es noch einen ganz entscheidenden weiteren Faktor: den ROI, Return on Investment.

Möchte man den 3D-Drucker verwenden, um beispielsweise einen komplexen Prototypen zu realisieren oder ein besonders hochwertiges Material in einer bestimmten Farbe für eine Kundenanfertigung, um damit einen Einzelverkauf zu generieren, um damit einen Großkunden zu gewinnen, ein Forschungsprojekt zu starten oder einen Immobilieninvestor mit einem perfekt gestalteten und durchdachten Wohnparkmodells zu überzeugen, dann kann bereits ein 3D-Drucker-Modell ein Projekt nach sich ziehen, wo der Gewinn die Anschaffungskosten übertrifft.

Natürlich kann auch die Serienproduktion, was ein professioneller 3D-Drucker möglich macht, und damit Produkte theoretisch am selben Tag auf den Markt bringen kann, einen riesigen Wettbewerbsvorteil schaffen und ab einer bestimmten Verkaufsmenge auch hier wieder das Investment in den Drucker ausgleichen. Sind einmal die Stückkosten kalkuliert plus eventuelle Zusatzkosten, kann so die gewünschte Verkaufsmenge kalkuliert werden, um zu wissen, ab wann der Ausgleich des Investments stattfindet, also der Punkt des ROI, Return on Investment.

 

Check-Liste zur Anschaffung eines 3D-Druckers

Anfangs sollte klar sein, für was der Drucker dienen soll, für welche Modelle mit welcher Textur und welcher Drucker mit welcher Druckmethode das anbieten kann. Ebenfalls sollte vorher entschieden werden, ob es sich um die Produktion weniger Einzelteile handelt oder um tägliche Serienproduktionen. Eventuelle Wartungen, Updates, Schulungen zur Bedienung und Servicepläne, sollten abgeklärt werden und die Konditionen für Räumlichkeiten und Unterlagen vom 3D-Drucker, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Wer nicht an der Vorbereitung und Planung zur Anschaffung eines 3D-Druckers spart, der spart so wahrscheinlich kurzfristig an Investitionskosten und langfristig durch einen reibungslosen Ablauf und zufriedenstellendes Wunschergebnis. Auch wenn die Anschaffungskosten am Anfang hoch sein sollten, wenn das gewünschte Produktionsergebnis erreicht wird das die Kosten frühzeitig auszugleicht, werden die Türen zur Umsatz- und Gewinnwirtschaft umso schneller geöffnet.